Michael Edwards

slippery when wet

Programme Note

Deutsche Fassung

slippery when wet was commissioned by the Österreichisches Ensemble für Neue Musik (ÖENM) and the solo violinist Frank Stadler. The tape part was created from many different source samples: instrumental recordings taken from the score, ambient recordings from various locations in Salzburg (the Mönchsberg, the train station, the old market and my apartment amongst others), Havana, Cuba, parts of a rather popular violin concerto and songs from a well known Brazilian composer. Thanks go to the soloists of the ÖENM for the instrumental samples and Arteom Denissov who provided some of the ambient sounds.

The samples were processed on a G3 Macintosh computer using the Common Lisp Music (CLM) software by Bill Schottstaedt of the Center for Computer Research in Music and Acoustics (CCRMA) at Stanford University, California. I am very grateful to Bill for developing and, furthermore, diligently supporting this free software and its users, as well as to Fernando Lopez-Lezcano and Tim Stilson of CCRMA whose software implementation of a Moog Synthesizer filter was used significantly towards the end of the piece.

The most prevalent technique applied in generating the tape was one of multi-voice looping, granulation and transposition, using a CLM programme written by myself. The note lists were generated from compositional algorithms (also written in Common Lisp) that I have developed over the last several years. Particularly new in this piece though is a close structural relationship between the instrumental and electronic parts that creates an often instrumental feel in the tape. This was accomplished by applying algorithmic processes to the generation of the instrumental score and then translating these same structures into Common Lisp and applying them to the processing, ordering and structuring of the samples. The success of these procedures has led to the current development of my algorithmic composition programm "slippery chicken."

The title slippery when wet comes from a favourite road sign of mine that I encountered daily when living in California. This rather obvious message always amused and appealed to me, as does the rather foreboding Vous n'avez pas la priorité as found on French highways and used as the title of another piece of mine. Direct relevance to the piece at hand is, however, tentative at best.





slippery when wet ist ein Auftragswerk des Österreichischen Ensembles für neue Musik und des Solo-Violinisten Frank Stadler. Der Tonband-Teil basiert auf vielen Sound-Samples, wie: Instrumentalaufnahmen vom Stück selbst, Umgebungs-Geräusche von verschiedenen Orten in Salzburg (Mönchsberg, Hauptbahnhof, Alter Markt, meine Wohnung, uvm.) und Havana, Kuba, sowie Teile von berühmten Violinkonzerten und Liedern eines bekannten brasilianischen Komponisten. Für die Instumental-Samples bin ich den Solisten des Österreichischen Ensembles für neue Musik sehr zu Dank verpflichtet, welche sehr behilflich und großzügig mit ihrer Zeit waren. Für manche Umgebungs-Geräusche schulde ich meinen Dank Arteom Denissov, der mir seine exzellenten Aufnahmen freizügig überließ.

Die Samples wurden auf einem Macintosh G3 unter Verwendung der Synthese- und Signalverarbeitungs-Software Common Lisp Music (CLM) verarbeitet, welche von Bill Schottstaedt vom "Center for Computer Research in Music and Acoustics" (CCRMA) an der Stanford University in Kalifornien in den Programmiersprachen Common Lisp und C programmiert wurde. Großer Dank geht an Bill, für die Entwicklung und Betreuung dieser Software und deren Benützen, sowie an Fernando Lopez-Lezcano und Tim Stilson vom CCRMA, deren Implementation eines Moog-Synthesizer-Filters gegen Ende des Stückes vermehrt verwendet wurde.

Während der Generierung des Tonband-Teils wurde hauptsächlich eine Technik angewandt, die auf dem Loopen von mehreren Stimmen, sowie deren Granulation und Transposition beruht. Dies wurde mittels eines von mir entwickelten CLM-Programmes implementiert. Die für das Programm signifikanten Parameter wurden durch Kompositions-Algorithmen berechnet, welche ich in den letzen Jahren entworfen habe. Signifikant neu in diesem Stück ist der enge strukturelle Zusammenhang zwischen dem instrumentalen und dem elektronischen Teil des Stückes, welcher ein quasi instrumentelles Hörerleben im Tonband-Teil hervorruft. Dieser konnte erreicht werden, indem algorithmische Prozesse zur Erstellung des instrumentalen Teils des Stücks angewendet wurden, und ebendiese Strukturen unter Verwendung von Common Lisp Grundlage für die digitale Verarbeitung und das Arrangement der Samples gebildet haben.

Der Titel slippery when wet ist zurückzuführen auf eines der Straßenschilder, welches ich täglich während meines Aufenthaltes in Kalifornien sah. Die ziemlich offensichtliche Aussage des Schildes war immer amusant für mich, genauso wie das ominöse "Vous n'avez pas la priorité" Schild (entsprechend dem "Vorrang geben", aber direkt übersetzt "Sie haben nicht Priorität"), welches auf französischen Straßen zu finden ist und Titel eines meiner weiteren Stücke ist. Ich nehme gerne Anregungen für weitere Titel entgegen, wobei bemerkt werden soll, daß nur eine geringe Chance, einen Zusammenhang zwischen Titel und Musik zu finden, besteht, so wie es auch hier der Fall ist.